Editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
was vor einem Jahr nur ein Konzept zum elektronischen Rechnungsaustausch war, ist heute bereits eine in der Praxis funktionierende Lösung. Eine Lösung, die unmittelbar den Wunsch nach noch mehr Digitalisierung weckt. Zumindest in Teilen der öffentlichen Verwaltung. Das zeigte jüngst der E-Rechnungsgipfel 2019. Die von den FeRD-Mitgliedern Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und Verband elektronische Rechnung (VeR) inhaltlich mitgetragene Konferenz hat sich als nationale Leitveranstaltung der digitalen Transformation von Rechnungsprozessen etabliert. Die bei der Modernisierung von Verfahren als sonst eher träge wahrgenommene öffentliche Verwaltung zeigt sich als nationaler Treiber des elektronischen Rechnungsaustauschs. Wie ist das zu erklären? Durch die Direktive der EU, die den Verwaltungen der Mitgliedsländer exakt vorschreibt, was diese innerhalb welcher Frist zu tun haben.
Vergleichbare Vorgaben mit Umsetzungsdruck gibt es für die Wirtschaft nicht. Wie kommt auch in den elektronischen Rechnungsaustausch zwischen Unternehmen (B2B) und mit Privatpersonen (B2C) mehr Dynamik? Mit dieser Frage wird sich das FeRD zukünftig intensiv beschäftigen. Im Neuzuschnitt seiner Competence-Center hat es die strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen. In den Competence Centern findet die fachliche Arbeit des FeRD statt. Diese mit Leben zu erfüllen, sind alle eingeladen, die sich mit elektronischen Rechnungen befassen oder davon betroffen sind.
Als Multi-Stakeholder-Forum wurde das FeRD vor gut zehn Jahren auf Anregung der EU gegründet, als nationales Spiegelbild des European Multi-Stakeholder Forum on Electronic Invoicing. Auch in Frankreich entstand ein entsprechendes Forum. Zwischen diesem und dem FeRD hat sich in den letzten Jahren eine intensive Zusammenarbeit etabliert, insbesondere bei der Entwicklung eines gemeinsamen hybriden Rechnungsformats unter dem Namen Factur-X, bei uns veröffentlicht als Zugferd 2.0.
Wirtschaft und Verwaltung adressierend, national und international orientiert, Themen wie Compliance, Geschäftsprozesse, Standards, Formate, Integration, Marketing und Kommunikation bearbeitend – das FeRD ist die Plattform, die allen offen steht, die sich zum Thema elektronische Rechnung engagieren wollen.
Gerhard Schmidt COMPARIO Media-Edition-Consult Mitglied des FeRD
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